Hallo und herzlich Willkommen!
Hier dreht sich alles um den Mann, der uns mit seinem Gesang bei „With a little Help from my Friends“, „Octopus‘ s Garden“ oder „Yellow Submarine“ beglückt hat, ‚ganz nebenbei‘ jedoch für den Backbeat in der besten und erfolgreichsten Band aller Zeiten sorgte: The Beatles‘ Ringo Starr!
Technikfreaks mögen bei seinem Namen die Nase rümpfen. Fakt ist jedoch, ohne das kreative, eigenwillige Schlagzeugspiel Richard Starkeys (so sein bürgerlicher Name) nie so geklungen hätten, wie sie es taten und vielleicht auch nie so erfolgreich geworden wären.
Aber das Schicksal brachte Ringo 1962, damals noch allabendlich mit seiner Skifflecombo im Hamburger „Kaiser-Keller“ trommelnd, mit Lennon, Mc Cartney und Harrison zusammen. Deren bisheriger Schlagzeuger Pete Best mußte aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten und wurde bei der Rückkehr der Beatles nach Liverpool ganz durch Ringo Starr ersetzt. Der Triumphzug der „FAB FOUR“ konnte beginnen.
An Notenbeispielen (siehe unten) lässt sich eigentlich nicht verdeutlichen, welchen eigenwilligen Charme Ringos Spiel hatte. Man muß, auch wenn es schwerfällt, durch die genialen Harmonien und Gesangslinien „hindurchhören“, um die einzelnen Drumparts zu analysieren. Immer wiederkehrende markante Features sind Ride-Parts auf Crashbecken und sogar Stand-Tom, manchmal auch das Weglassen der Hi-Hat, bzw. eines anderen Beckens.
Nun zu den Beispielen:
Einer meiner absoluten Beatles Favouriten ist nach wie vor „Come Together“. Der Intro-Part ist unvergessen: Bass und leichtes Crash auf 1 und 1+, Hi Hat Triolenfigur „von der 2 weg“ (mit leichten Crecendo) und die sechzehntel Triolen auf den ‚Tea Towel‘-/ Geschirrhandtuch- gedämpften Toms.
Die viertaktige Strophenphase von „Octopus’s Garden“ ist, entgegen dem sonstigen Charakter des Stückes, unerwartet „funky“. Zumindest im letzten Takt… Dieser bildet auch das Refrain-Pattern (bis auf die weggelassene „4+“ Bass Drum Note).
Oasis Fans aufgepasst, bei „I am the walrus“ wird klar, wer den Brit Pop erfunden hat! Auch trommelmässig hat Ringo hier zukunftsweisendes gespielt. Einfache, songdienliche Beats, die jedoch ab und an auch für Überraschungen gut sind.
Die hier notierten Takte stellen die ersten sechs der Strophe dar. Sehr schön der Simple Pick up im letzten Takt mit 2 Ride Noten und dem kleinen Snare-Fill.
Ein Highlight unter den älteren Beatles Aufnahmen ist sicherlich „I feel fine“. Nach dem Gitarren Intro wartet das Schlagzeug mit einem spritzigen „Mambo-like“-Pattern auf. Schnelle Achtel auf Ride, inkl. einer 32stel „Trillerfigur“ auf 1a im 2. Takt. Tom jeweils auf 2 und 2+, gefolgt von einem Rim Click auf 4. Die Bass Drum ertönt auf 1, 3 u. 4+.
Auf Robben Fords vorletzter CD „Handful of Blues“ ist ein Stück mit dem Titel „Running out of me“ enthalten, das sehr „I feel fine“ inspiriert klingt. „Do the Ringo thing“ soll Ford im Studio Trommler Tom Brechtlein aufgefordert haben. Wissen was gut ist…
Ein anderes prägnantes Pattern befindet sich auf „Ticket to Ride“. Nach einem Tom-Roll an, der eine Viertelnote lang ist, spielt Ringo Bass Drum u. Snare auf 1, 2 u. 2+, die dann von einer 4tel Triolen Figur auf Bass Drum, Snare (Flam) u. Tom gefolgt werden.
Also, wer Ringo Starr als „luckiest no-Talent on Earth“ abtut, sollte dringend mal genau hinhören. Ich finde, der Erfolg gibt ihm Recht!
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